Grundsätzlich kann jede Erkrankung zu einer Berufsunfähigkeit führen. Die häufigsten Gründe für eine Berufsunfähigkeit sind aber Erkrankungen der Psyche und Erschöpfungszustände.
Zu den häufigsten Gründen für eine Berufsunfähigkeit gehören psychische Erkrankungen wie Depression und Burnout. Steigende Anforderungen und höhere Belastungen führen gerade bei anspruchsvollen Tätigkeiten dazu, dass auch schon mittelschwere Verläufe die berufliche Leistungsfähigkeit um 50 oder mehr Prozent herabsetzen.
Gerade psychisch Erkrankten fällt die Beantragung von Leistungen wegen Berufsunfähigkeit oftmals schwer, weil sie wegen eines verminderten Antriebs und Konzentrationsschwächen häufig den Antrag gar nicht erst stellen oder es nicht schaffen, den Antragsbogen auszufüllen. Zudem bewirken ein vermindertes Selbstwertgefühl und das fehlende Wissen um die Bedeutung einzelner Fragen bei der Antragsprüfung, dass Ängste vor fehlerhaften Angaben aufkommen.
In diesen Fällen erweist sich die anwaltliche Begleitung von Anfang als hilfreich, weil sie neben dem Fachwissen auch die notwendige Struktur in das Antragsverfahren bringt.
Erschöpfungszustände als Ursachen von Berufsunfähigkeit haben stark zugenommen. Erschöpfung können sich sowohl auf psychischen als auch körperlichen Gebiet zeigen, meistens sind beide Bereiche betroffen. Durch Long-Covid-Schäden ist das Chronische Fatigue-Syndrom (CFS) oder auch Myalgische Enzephalomyelitis (ME) wesentlich stärker in den Fokus gerückt. Die Diagnose dieser neurologischen und immunologischen Erkrankung erfolgt zumeist verzögert. Nicht selten wird eine psychische Ursache vermutet. Das macht es für die Betroffenen auch schwieriger, als berufsunfähig anerkannt zu werden.
Eine Berufsunfähigkeit kann durch Schmerzen wesentlich mitbedingt sein. Ein häufiges Beispiel ist Migräne. Dabei sind es nicht nur die Schmerzen selbst, die die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Vielmehr haben Schmerzen eine erhebliche Auswirkung auf das psychische Wohlbefinden und damit die Arbeitsfähigkeit.
Berufsunfähige leider häufig unter somatoforme Beeinträchtigungen. Das sind körperliche Beschwerden, die nicht oder nicht nur mit organischen Beschwerden erklärt werden können. Solche Erkrankungen gehen in der Regel mit psychischen Krankheiten einher. In der Praxis ist die Abgrenzung aber häufig schwierig.